Stichsäge Bosch GST 12V-70
Auch für die 12V Stichsäge kann und will ich keinen vollständigen Test machen. Hier möchte ich gerne erneut auf den Videotest von Gotools verweisen.
Klein und Handlich
Die 12V Stichsägen bestechen durch Kompaktheit, bei dennoch guter Leistung. Gerade die Milwaukee 12V Stichsäge sticht in Punkto Leistung hervor (Siehe Video) und übertrifft sogar ihre angegebenen Sägeleistungen. Auch ein einstellbarer Pendelhub ist bei der Bosch Stichsäge vorhanden, wodurch die Schnittleistung nochmals gesteigert wird.
Etwas fummelige Bedienung
Leider hat die Bosch GST 12V Stichsäge nur einen seitlichen Ein- und Ausschalter und keinen dynamischen "Abzug," wie das Milwaukee Pendant. Zum einen hat man so keine Möglichkeit die Geschwindigkeit mal eben zu regulieren und im Falle des Herunterfallens könnte die Maschine halt weiterlaufen. Für mich persönlich ist dies der größte Kritikpunkt an der 12V Stichsäge, da ich bei derartigen Werkzeugen eher so eine Art Totmannschalter bevorzuge.
Etwas ungewohnt und auch nervig ist die Steuerung der Beleuchtung. Diese kann erst nach Einschalten der Säge zugeschaltet werden (jedesmal!) und befindet sich nicht im optimalen Griffbereich. Die Beleuchtung an sich ist gut und auch notwendig, da ohne diese beim Arbeiten mit Absaugung kaum etwas zu erkennen ist.
Die Bauform der Stichsäge wiederum ist Geschmacksache. Ich persönlich bevorzuge eher die klassische Bügelvariante und kann mich mit der Stabform nicht so hundertprozentig anfreunden. Aber Objektiv gesehen liegt die Stichsäge gut in der Hand und lässt sich auch gut am Werkstück führen.
Schwierige Sichtbedingungen
Ein weiteres wirkliches Problem der GST 12V-70 sind die Sichtbedingungen beim Betrieb ohne Absaugung. Nach ein paar Zentimetern sammeln sich dermaßen viele Späne vor dem Sägeblatt, dass man gar nicht mehr sieht wo man hinsägt und dies nur durch ständiges wegpusten lösen kann (Trainiert zwar parallel die Lungen, ist aber auf Dauert etwas nervig!).
Abhilfe schafft hier die Staubabsaugung, welche leicht zu montieren ist und auch gut funktioniert (Sofern man einen passenden Adapter für die Absaugung findet). Hier werden die Späne dann wirklich gut abgesaugt und bei eingeschaltetem Licht hat man auch eine akzeptable Sicht auf die angezeichnete Schnittkante.
montierte Abdeckkappe für die Absaugung. Zum Wechsel des Sägeblattes muss diese kurz demontiert werden. |
Das anbauen des Absaugadapters ist jedoch etwas fummelig und nach ein paar mal montieren und demontieren sieht man schon die ersten Verschleißerscheinungen an dem Adapter. Leider passt die Säge nicht mit montierter Absaugung in die L-Boxx, weshalb er jedes mal montiert und demontiert werden muss. Auch die Montage der kleinen Plexiglasscheibe vor der dem Sägeblatt ist fummelig und funktioniert nur mit Kraft. Allerdings ist diese für eine funktionierende Absaugung notwendig, muss aber zu jedem Sägeblattwechsel abgenommen werden!
Absaugadapter
Wichtig ist es jedoch einen passenden Adapter für die Absaugung zu finden! In diesem Fall wird eine C35 Muffe oder ein vergleichbarer Anschluss mit 22mm Innendurchmesser benötigt.
Eine Alternative ist noch der ein universeller Absaugadapter für Elektrogerät von Kärcher. Dieser muss jedoch individuell für die Stichsäge zugeschnitten werden und ist danach zumindest in Teilen an eine Säge gebunden.
Im diesem Zusammenhang verweise ich auf den Beitrag: "Umrüstung Kärcher Saugschlauch auf C35 Kupplung z.B. für Bosch vom 04.10.2020"
Staubabsaugung der 12V Stichsäge |
Verfügbarkeit und Zubehör
Die kleine Bosch Stichsäge gibt es zu fairen Preisen entweder im Karton oder in der praktischen L-Boxx. Darüber hinaus bieten Bosch auch eine ganze Menge verschiedenster Sägeblätter für die unterschiedlichsten Anwendungen an. Folgend eine kleine Auflistung diverser Angebote bei Amazon. Gerade bei der Stichsäge an sich empfehle ich allerdings auch mal bei anderen Shops die Preise zu vergleichen.
Fazit
Die Bosch GST 12V-70 ist seit langem das erste Werkzeug von Bosch Professional, welches mich eben nicht vollständig überzeugt hat. Auch wenn das Gerät gut in der Hand liegt, sich wertig anfühlt und das Schnittbild passt, kann ich mich nicht mit dem "Ein- und Ausschalter", den schlechten Sichtbedingungen und der fummeligen Absaugeinrichtung anfreunden.
Fairerweise muss ich aber sagen, dass es sich hier schlecht liest, als es ist. Das Arbeiten mit der Säge ist schon recht gut und wer ansonsten die Stabforum gewohnt ist und ggf. auch gerne über Kopf arbeitet, wird mit dem Gerät auch sehr gut zurechtkommen.
Kurz: Kompaktheit, Leistung, Preis und Absaugung sprechen für das Gerät. Die vor dem Sägeblatt sammelnden Späne sowie das es nur einen Ein- und Ausschalter gibt dagegen.
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