Chromebooks in Deutschland

Chromebooks sind in Deutschland ja Grundlegend unpopulär und ich denke aus den verschiedensten Gründen spielen diese hierzulande nur eine untergeordnete Rolle. Zum einen werden in Deutschland viele Modell gar nicht erst angeboten. Besonders peinlich ist das nichtmals Google als Entwickler seine Chrome OS Geräte in Deutschland anbietet. Lobend zu erwähnen ist hier Acer mit einem umfangreichen Angebot von Chromebooks in Deutschland.

Dauerbrenner ACER R11. Das Gerät besticht nicht durch besondere Hardware sondern durch eine hohe Akkulaufzeit einem günstigen Preis und es funktioniert einfach (Quelle Acer)

Cloudzwang

Ein weiterer Grund für die fehlende Akzeptanz von Chromebooks dürfte der Zwang sein seine Daten in der Cloud zu speichern. Zumal die Cloud ja auch noch vom bösen Google verwaltet wird. Google scheint in Deutschland ja als so Böse betrachtet zu werden, dass man sich freut Startup Campus von Google in Berlin verhindert zu haben. Tatsächlich muss man jedoch sagen, dass der Cloudzwang eine Umgewöhnung verlangt. In meinen Augen war diese allerdings sehr schnell abgeschlossen und schon nach sehr kurzer Zeit kommt mir das lokale Arbeiten mit Windows System irgendwie historisch vor. Als Fernpendler habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt, dass ich immer und überall Zugriff auf alle meine Daten habe. Nichtmals die Voraussetzungen an die Datenverbindung sind allzu hoch. Trotz der Tatsache, dass ich fast nur von unterwegs arbeite und so gut wie keine Dokumente Offline verfügbar gemacht habe, benötige ich in der Regel weniger als 10gb an Daten im Monat.


ASUS Chromebox 3 mit 2 Bildschirmen in 4K Auflösung (Quelle: www.amazon.de)


Es gibt kein Office

Man kann über den Chromebrowser auf die Web Apps von Microsoft Office zugreifen und man kann auch die Android Apps von Microsoft installieren. Laut verschiedenen Berichten sollen diese fast denselben Umfang haben wie das Office Paket auf dem regulären Windows PC. Persönlich glaube ich dies nicht, da Microsoft Office nunmal wirklich eine enorme Fülle an Informationen bietet.

Aber als jemand der beruflich viel mit Microsoft Office arbeiten muss, kann ich halt einfach sagen, dass 90% der Leute mit den allermeisten Funktionen nicht umgehen können! Ohne mich jetzt umfassend über die massive Verschwendung von Office Lizensen auszulassen, wage ich zu behaupten, dass die allermeisten Office Nutzer die Programme nur als einfache elektronische Schreibmaschine nutzen.

Und hier kommt für mich das Office Paket von Google Drive ins Spiel. Es bietet einen Großteil des Funktionsumfanges wie der große Bruder Microsoft Office und ist viel einfacher zu bedienen. Des Weiteren ist es immer aktuell und durch die Cloudbasierung können immer mehre Mitarbeiter an einem Dokument arbeiten. Bei mir hat es nicht allzulange gedauert und ich bin komplett auf Google Docs umgestiegen.


Keine Games

Ja, das stimmt. Zum spielen von Games sind Chromebooks Definitiv nicht am besten geeignet. Sicherlich kann man sich Spiele für Android Smartphones über den Playstore ziehen und es gibt auch einige Browser Games. Aber im Großen und Ganzen sind es nur sehr einfach Spiele und für hochwertiges Gaming ist das sicherlich zu wenig. Abhilfe könnte hier zeitnah Google Stadia in verbindung mit Cloud Gaming schaffen oder die Ankündigung von Steam für Chromebooks. Hier sehe ich aber auch nicht allzuviel Potential, da wie bereits erwähnt die Hardwaretechnische Ausstattung der Chromebooks nicht zum hochwertigen Spielen ausgelegt ist. Hier könnte sich aber auch eine Art Steam Cloud anbahnen welche diese Problematik umgeht.


Wenig produktive Apps

Dies mag von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Ich persönlich arbeite nur Gelegentlich mit Bildbearbeitungsprogrammen und hier reichen mir meist schon einfache Programme aus. Für etwas ambitioniertere Bildbearbeitung gibt es z.B. eine Webbasierte Programme wie Pixlr. Profis in Bild und Videobearbeitung werden hier sicherlich nicht glücklich. Diese sind dann aber auch auf den PC angewiesen und Bereit hierfür tiefer in die Tasche zu greifen. Für mich wie gesagt muss ich sagen, dass mir das gebotene zu 95% reicht. Im Endeffekt fehlen mir Programme für folgende Anwendungen:

  1. Steuerprogramm - Nervt mich extrem. Zumal es schon webbasierte Lösungen gibt, allerdings nicht vom Anbieter meines bevorzugten Programmes.
  2. Dateimanager - Sicherlich hat Chrome OS einen kleinen Dateimanager und für das meister reicht er auch aus. Allerdings kann dieser nicht auf Netzwerkfestplatten zugreifen und gerade hier muss man dann doch wieder basteln. 
Insgesamt halte ich mir nur für diese zwei Anwendungen einen Windows PC vor. Aber hier bin ich zuversichtlich spätestens im laufenden Jahr eine Lösung zu finden.

Mit der Öffnung des Chrome OS Systems für Android Apps hat Google jedoch das App Angebot um ein vielfaches erweitert und viele Apps lassen sich auf auf dem Chromebook sehr gut nutzen. Zumindest die wichtiges Apps im Bereich der Hausautomatisierung. Dennoch wäre hier eine automatische Anpassung der Apps an Bedienung mit Maust und Tastatur wünschenswert. Eine weitere Alternative zu produktiven Arbeiten sind auch die zahlreichen Web Apps, welche immer besser und auch mehr werden. So kann ich auf dem Chromebook zwar die Android App von Innogy installieren. Aber warum? Die Webapp ist gefühlt schneller, immer angemeldet und mit Maus und Tastatur leichter zu bedienen.

Administration von Chrome OS

Im privaten Anwendungsgebiet weiß ich nicht so genau, was man an Chrome OS administrieren möchte. Es hat halt den Vorteil, dass es einfach funktioniert. In den Nuller Jahren passte auf mich der Spruch ganz gut, dass die Kinder / Enkelkinder zu Weihnachten nach Hause fahren um die Computer ihrer Angehörigen zu reparieren. Stets hatte sich irgendetwas verstellt, Fehlermeldungen ließen sich nicht wegklicken oder irgendein Update hat dafür gesorgt, dass ein Treiber nicht mehr Aktuell genug war. Eigentlich möchte ich gar nicht wissen, wieviel Stunden ich damit verbracht habe irgendwelche Treiber im Netz zu suchen damit das Touchpad oder die Soundkarte wieder angesprochen werden kann.

Irgendwann kam ich doch auf die Idee meinen Eltern anstelle eines Windows PC einfach mal ein Chromebook hinzustellen. Sicherlich gab es zu Beginn einige Probleme in der Umgewöhnung. Aber nach kürzester Zeit waren diese so dermaßen zufrieden mit Chrome OS und ich habe den Rechner erst wieder gesehen, als ich nach dem Tod meines großartigen Vaters diesen abgebaut und verkauft habe.


Mobilität

Auch in der Mobilität sind Chromebooks den meisten Konkurrenten zumindest ebenbürtig und in den günstigen Preisklassen meist auch etwas voraus. Hier kommt die zumeist Hardwaretechnische Auslegung der Chromebooks den Geräten doch sehr zugute. Allerdings doch sehr zugute. Seit 2016 nutze ich z.B. ein ACER R11 mit 4gb RAM und einem Prozessor vom Typ Intel Celeron N3160. Das Gerät ist sicherlich eines der schwächsten Geräte mit denen ich zum Zeitpunkt meines Kaufs Privat gearbeitet habe. Aber die Leistung hat für meine Anwendung im Office Bereich immer voll und ganz ausgereicht und die Akkulaufzeit ist auch nach knapp 4 Jahren immer noch Top. Ich habe es zwar nicht genau gemessen, allerdings fahre ich am Wochenende regelmäßig 4-7h Zug und über diese Zeit hatte ich noch nie Probleme mit der Akkuladung des Gerätes!


Haltbarkeit

Da Chromebooks gerade im Bildungsmarkt in den USA ihre großen Erfolge feiern, sind viele Geräte auch dementsprechend Robust ausgelegt. So ist z.B das ASUS Chromebook Flip C214 nach dem Militärstandarf MIL-STD-810G konstruiert und kann sowohl Stürze als auch einen ordentlichen Schwung Wasser wegstecken.


ASUS Chromebook Flip C214 mit gummierten Ecken. Konstruiert für den rauen Schulalltag. (Quelle: www.asus.de)

Ein weiterer Vorteil ist auch hier die schwacher Hardwareausstattung der Geräte. Daher benötigen Chromebooks nur in den wenigsten Fällen einen aktiven Lüfter und stauben so von innen weniger oder fast gar nicht ein. Hinzu kommt, dass Google seit Januar 2020 für alle neu auf dem Markt erschienen Chrome OS Geräte eine Update Garantie von 8 Jahren gibt.


Fazit

Okay, ich bin kein Standard da ich im Schwerpunkt auf Google setze. Ich persönlich benötige keine anderen Geräte mehr für meinen Alltag und durch die Nutzung von Chrome OS Geräten habe ich nach einer kurzen Einarbeitungszeit schnell viel Zeit gewonnen. 

Sicherlich musste ich hier und da neue Shortcuts erlernen und das einfach Bearbeiten von Grafiken und Bildern und Screenshots ist zu Beginn genauso ungewohnt wie die manchmal fehlenden Verknüpfungen zwischen den einzelnen Google Services. Aber das komplette Administrieren der Geräte fällt einfach weg! Keine lästige Suche nach Treiber oder Einstellungen mehr ... einfach mit dem Google Account anmelden und schon werden auf Wunsch alle bereits gentzten Apps installiert.

Aber eins muss klar sein, ohne die Bereitschaft sich auf das Ökosystem von Google und die Cloud einzulassen, kann ein Chrome OS Gerät nicht effektiv genutzt werden! 

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